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Ressourceneffiziente Spritzgussproduktion

Die Hadi-Plast GmbH aus Hövelhof hat den diesjährigen Innovationspreis von Kunststoffe in OWL erhalten. Die Preisverleihung fand jüngst an der HSBI Bielefeld statt und würdigt das Unternehmen für seine vorbildliche Zusammenarbeit mit der Wanner Technik GmbH. Gemeinsam sei es gelungen, den Thermo-Granulator von Wanner in eine Inline-Anwendung zu integrieren, was einen entscheidenden Fortschritt in Richtung ressourceneffiziente Spritzgussproduktion darstelle.

Im Zentrum der Innovation steht die Reduzierung von (Produktions-)Abfällen, insbesondere Angüssen und Ausschussteilen, die in der Kunststoffverarbeitung oft eine große Herausforderung darstellen. Besonders Unternehmen mit hoher Materialvarianz stehen vor der schwierigen Aufgabe, diese Abfälle sortenrein zu sammeln und zu verwerten, was häufig mit erheblichem Aufwand verbunden ist und sich wirtschaftlich nur selten lohnt.

Hadi-Plast verfolgt das Ziel, Angüsse und Ausschussteile direkt dem Spritzgießprozess wieder zuzuführen. Dabei sollen die prozesstechnischen Parameter des Materials möglichst unverändert bleiben, sodass sie denen von Neuware entsprechen. Bei einer Marktrecherche stieß Hadi-Plast auf die Wanner Technik GmbH, deren Thermo-Granulator die Zerkleinerung von Angüssen und deren Regranulierung in einem einzigen Gerät vereint. Bisher wurde dieses Gerät jedoch nur außerhalb des eigentlichen Spritzgießprozesses eingesetzt, da eine kontinuierliche Materialversorgung für den reibungslosen Betrieb notwendig ist. Durch gezielte Modifikationen konnte Hadi-Plast das Gerät nun in den Inline-Prozess integrieren. Ein Roboter legt die Angüsse und Ausschussteile auf ein Förderband, das sie zum Granulator transportiert.

Sollte es zu einer Störung an den Spritzgießmaschinen kommen, wird der Granulator vorübergehend mit Rohware versorgt, um einen ununterbrochenen Betrieb sicherzustellen. Hadi-Plast plant, die Anlage in den kommenden Monaten mit diversen Materialien zu testen, um die Reduzierung von Produktionsabfällen weiter zu optimieren. Diese Innovation sei ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und ressourcenschonenden Kunststoffproduktion. 

     

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