Aus- und Weiterbildung
Neue Karrieremöglichkeiten
Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann — nach mehrjähriger Arbeit haben die Verordnungsexperten aus Ministerien und Unternehmen eine neue IT-Fortbildungsstruktur entwickelt. Die Fortbildungsverordnung ist am 1. November in Kraft getreten.
Technologische Trends, bedarfsorientierte Profile sowie attraktive und transparente Karrierewege bilden Grundlagen und Ziele der Neuordnung. Die Bedeutung von Digitalisierung, KI-Nutzung, aber auch IT-Sicherheit und die Weiterentwicklung digitaler Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse haben in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen. Die Voruntersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) hat gezeigt, dass insbesondere in den Bereichen IT-Security/Risk Management, Anwendungsentwicklung, Systemintegration und Data Science ein geänderter fachlicher Qualifizierungsbedarf besteht. Zudem sollte das neue IT-Fortbildungssystem die Karrieremöglichkeiten von beruflich Qualifizierten in dieser Branche sicherstellen.
Folgende Neuerungen sind beschlossen worden: Es werden nun auch im IT-Weiterbildungssystem die neuen Abschlussbezeichnungen der höherqualifizierenden Berufsbildung wie „Berufsspezialist/Berufsspezialistin“ auf der ersten Fortbildungsstufe sowie „Bachelor Professional“ auf der zweiten Fortbildungsstufe eingeführt. Auf der ersten Stufe erfolgt die fachliche Spezialisierung. Fortbildungsinteressierte können sich zu einem von fünf verschiedenen Spezialisten — Geprüfter Berufsspezialist für Systemintegration und Vernetzung, Geprüfter Berufsspezialist für Datenanalyse, Geprüfter Berufsspezialist für Informationssicherheit und Geprüfter Berufsspezialist für IT-Beratung — fortbilden. Auf der zweiten Fortbildungsstufe zum Operativen Professional werden die übergreifenden Themen wie Projektmanagement, Führung und Organisationsentwicklung vermittelt.
Mit der Neuordnung des IT-Weiterbildungssystems wurden die Grundlagen für die Fortbildung hochqualifizierter Fachkräfte geschaffen, die mit ihrem Qualifikationsniveau eine gleichwertige Alternative zu Absolventinnen und Absolventen des Hochschulbereichs bieten.
Dietmar Niedziella, IHK