Fachthema
Energieeffizienz Umweltschutz Nachhaltigkeit Recycling
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat heute erste Auszüge ihres neuen „Energiewende-Kompass 2024“ für den deutschen Mittelstand veröffentlicht. Die im Auftrag der Bank durchgeführte Studie, bei der zuständige Führungskräfte aus 300 Unternehmen zum Thema Energiewende befragt wurden, zeigt, dass die ökologische Transformation trotz der gegenwärtigen geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten das langfristig wichtigste Leitmotiv für den deutschen Mittelstand ist.
napp 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz für sie zu den wichtigsten Zielen zählen. Damit liegt deren Bedeutung sogar noch über der des wirtschaftlichen Wachstums (30 Prozent). Zudem lenken Unternehmen schon heute im Durchschnitt rund ein Viertel ihres Investitionsvolumens in die ökologisch-soziale Transformation.
Dabei spielen auf dem Weg zu einer ökologischeren und sozialeren Wirtschaft die Energiethemen für den deutschen Mittelstand eine besonders wichtige Rolle. Für nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen hat in diesem Zusammenhang die Reduktion von CO2-Emissionen die höchste Priorität, gefolgt von Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien (44 Prozent).
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, haben über 80 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen eingeleitet: Dabei liegt eine der Prioritäten auf der Investition in eine eigene Photovoltaikanlage (42 Prozent). Zudem haben viele Unternehmen Versorgungsverträge mit regionalen Stadtwerken oder Energieversorgern geschlossen, um erneuerbare Energien zu beziehen (37 Prozent) und damit ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
Auch in den nächsten drei Jahren planen die Unternehmen zahlreiche Aktivitäten. So wollen 46 Prozent der befragten Unternehmen Ökostrom über langfristige Verträge beziehen. Jeweils 42 Prozent möchten in eine eigene Photovoltaikanlage investieren und mit Stadtwerken oder Energieversorgern beim Bezug erneuerbarer Energien kooperieren.
Insgesamt sehen die mittelständischen Unternehmen großes Potenzial, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Begünstigt wird dies durch die besonderen Stärken des Mittelstands, die für 43 Prozent der Befragten in seiner hohen Flexibilität und Innovationskraft liegen. Außerdem setzen die Unternehmen vor allem auf die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Marktanforderungen (42 Prozent) sowie die schnelle Umsetzung von Projekten (40 Prozent).
Die größte Herausforderung bei der Umsetzung von Strategien zur ökologischen Transformation sehen mittelständische Unternehmen in den hohen Kosten. Diese werden von 40 Prozent der Umfrageteilnehmern als Hemmnis genannt, gefolgt von der Komplexität der Umsetzung (37 Prozent). Damit die Unternehmen auch in Zukunft in die Energiewende investieren können, benötigen die Mittelständler nach eigenen Angaben Unterstützung, wobei staatliche Fördermittel (46 Prozent) sowie technische Beratung und Expertise (42 Prozent) hier am häufigsten genannt wurden.