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Initiative erhält Rückenwind
Die Gründung ist erfolgt, die Weichen sind gestellt: „skyhub PAD“ wird die Region Ostwestfalen, Südwestfalen und Lippe am Flughafen Paderborn/Lippstadt zukünftig mit der ganzen Welt verbinden. Die deutschlandweit einmalige Initiative, die von mehr als 40 Unternehmen und Privatpersonen getragen wird, soll ab Juni dieses Jahres die Verbindung nach München fortführen. Die Verträge mit einer international renommierten Fluggesellschaft befinden sich in finalen Verhandlungen, die Buchung der Flüge werde in Kürze möglich sein. „Wir sind überwältigt von der Zustimmung und der Unterstützung unserer Initiative. Die Reaktionen sind motivierend und zeigen den Zusammenhalt in unserer Region. Mit diesem Rückenwind können wir viel bewegen“, erläuterte Christoph Plass, Vorstand der UNITY Innovation Alliance AG mit Sitz im Gewerbegebiet am Flughafen, beim ersten Pressegespräch der neuen Gesellschaft. Als Gründungsgeschäftsführer der skyhub PAD Verwaltungs GmbH treibt Plass, der auch Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld ist, die weiteren Schritte zusammen mit Experten voran.
Zum Hintergrund: Die Lufthansa hatte vor einiger Zeit bekanntgegeben, dass Sie die München-Linie trotz eines relativ hohen Auslastungsgrads aufgrund der großen staatlichen Kostenbelastung am Standort Deutschland Ende Mai 2025 einstellen wird. Daraufhin hatte der Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Christoph Rüthe – gemeinsam mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Linnemann – die Initialzündung für eine eigenständige Initiative in der Region gegeben. Neben dem Einwerben des notwendigen Startkapitals im unteren siebenstelligen Bereich führte die neue Initiative bereits intensive Gespräch mit verschiedenen Fluggesellschaften, die den operativen Flugbetrieb übernehmen könnten, und mit der Lufthansa, mit der ein Interlining-Abkommen zur Fortführung von Umsteigeverbindungen über das Drehkreuz München vereinbart werden soll. „Wir sind in allen Bereichen auf einem sehr guten Weg. Die wichtigsten Entscheidungen werden in den nächsten zwei bis vier Wochen fallen“, kündigte Plass an.
„skyhub PAD“ bringe das Tätigkeitsfeld der neuen Gesellschaft auf den Punkt - es gehe um Verbindungen (hub) in der Luft (sky) vom beliebten Regionalflughafen (PAD) zum Wohl der gesamten Region. Mit ihrem Angebot will die Initiative Geschäftsreisende und Privatkunden gleichermaßen ansprechen. „Wir überführen ein bewährtes Produkt in neue Strukturen. Bei dieser Transformation helfen uns die große unternehmerische Erfahrung und die Kompetenz der Beteiligten, von Flugbetrieb und Management bis hin zu den Leistungsbereichen Kommunikation und Vermarktung“, betont Plass. Zu den Aufgaben der neuen Gesellschaft zählen die Organisation, Finanzierung und Vermarktung von Linienflügen im Regionalverkehr, die Beauftragung von Flugdienstleistungen und die fortlaufende Analyse der Luftverkehrsnachfrage in der Region. Durch die Verbindung der Region mit der ganzen Welt will „skyhub PAD“ zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen sowie Auslandsaufenthalte vor allem auch von jungen Leuten unterstützen.
Linnemann zeigt sich begeistert: „Ein derartiges Engagement habe ich bundesweit noch nicht erlebt. Allen Beteiligten bin ich sehr dankbar für Ihren herausragenden Einsatz. Auch deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass das neue Angebot großen Zuspruch in der Wirtschaft und bei Privatreisenden findet“, so der Politiker.
Ab Juni will skyhub PAD von Montag bis Freitag mindestens einmal täglich von Paderborn/Lippstadt nach München und zurück fliegen. Zum Einsatz komme dabei voraussichtlich eine 70-sitzige Turboprop-Maschine, die im Unterschied zu dem bisherigen Lufthansa-Jet mit 90 Plätzen kostengünstiger und energieeffizienter betrieben werden könne. Ab September 2025 will skyhub PAD die Frequenz der Verbindung erhöhen, um das Angebot auch mit Blick auf die Umsteigemöglichkeiten in München noch attraktiver zu gestalten. Darüber hinaus gebe es Potenzial für zusätzliche Bedarfe und weitere Destinationen. „Wir wollen an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und eine einzigartige Erfolgsstory schreiben, für die es deutschlandweit keine vergleichbare Initiative gibt“, sagte Plass.
"Als Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen begrüßen wir ausdrücklich die Initiative der aus der Wirtschaft getragenen Flugbetriebsgesellschaft", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. "Die regionale Wirtschaft setzt mit diesem Schritt ein starkes Zeichen für die Sicherung der internationalen Anbindung der Region. Zugleich ist dies ein Paradebeispiel für das Engagement der Wirtschaft und des Unternehmertums für die Heimatregion. Die IHK hat das Vorhaben insbesondere in der vorbereitenden Phase aktiv unterstützt."
Der Flughafen Paderborn-Lippstadt sei ein bedeutender Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur Ostwestfalens als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Er gewährleiste die Mobilität und Erreichbarkeit der Region sowie der zahlreichen international tätigen Unternehmen in Ostwestfalen für Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden. "Insbesondere im Geschäftsreiseverkehr ist eine schnelle und zuverlässige Anbindung an nationale und vor allem internationale Märkte von entscheidender Bedeutung. Direktverbindungen zum Drehkreuz und in die Wirtschaftsregion München spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie eröffnen auch den Zugang zu zahlreichen weltweiten Destinationen und fördern so die Exportorientierung sowie die globale Vernetzung unserer ostwestfälischen Unternehmen", so Pigerl-Radtke. "Der Flughafen und skyhub PAD tragen mit einer leistungsfähigen Drehkreuz-Anbindung zu einer prosperierenden Wirtschaft, der Sicherung von Arbeitsplätzen in Ostwestfalen und zur Wettbewerbsfähigkeit der Region bei."