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Unternehmen + Märkte

Stabilisierte Konsumnachfrage erwartet

Die Nahrungsmittelunternehmen von Dr. Oetker, inklusive der Conditorei Coppenrath & Wiese, steigerten im Geschäftsjahr 2024 ihren Gesamtumsatz auf rund 4,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,2 Milliarden Euro). Das bereinigte Umsatzplus betrug drei Prozent. Die Investitionen beliefen sich auf 184 Millionen Euro. Gut 65 Prozent seines Gesamtumsatzes erzielte Dr. Oetker außerhalb von Deutschland, wie der in Bielefeld ansässige Lebensmittelkonzern bei der Veröffentlichung der Jahreskennzahlen mitteilte.

„Für das Jahr 2025 erwarten wir bei Dr. Oetker und der Conditorei Coppenrath & Wiese ein moderates Umsatzwachstum“, sagt Carl Oetker und ergänzt: „Trotz der derzeitigen Situation auf den Weltmärkten rechnen wir für das Jahr insgesamt mit einer stabilisierten Konsumnachfrage. Darüber hinaus werden wir mit Innovationen, gezielten Aktionen im Handel sowie direkten Verbraucheransprachen in allen relevanten Kanälen unseren Druck in den Märkten aufrechthalten.“

Nach dem deutlichen Anstieg der Investitionsausgaben im abgelaufenen Geschäftsjahr planen die Unternehmen auch für 2025 eine weitere Erhöhung der Investitionen, die insbesondere für die Zukunftsbereiche Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung vorgesehen seien. Daneben würden im Jahr 2025 die üblichen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen getätigt, die der Sicherstellung, Optimierung und Modernisierung der Produktionskapazi­täten dienten.

Carl Oetker ist seit dem 1. Mai Vorsitzender der Internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker. Bislang hat er das Einkaufsressort innerhalb der Internationalen Geschäftsführung verantwortet. Carl Oetker ist Nachfolger von Dr. Albert Christmann, der mit Ablauf des 30. April aus seiner Funktion als Vorsitzender der Internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker ausgeschieden ist und seit dem 1. Mai eine neue Position im Beirat der Dr. August Oetker KG, dem obersten Aufsichtsgremium der Oetker-Gruppe, wahrnimmt.

Das Geschäftsjahr 2024 sei von bedeutenden politischen und ökonomischen Veränderungen geprägt gewesen. Das Unternehmen nannte unter anderem die weiteren Folgen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, Chinas Druck auf Taiwan mit möglichen Folgen für die Verfügbarkeit von Computerchips, Donald Trumps erneute Präsidentschaft in den USA mit allen damit verbundenen handelspolitischen Verwerfungen und das vorzeitige Ende der Ampel-Regierung in Deutschland. Dies führte zu weltpolitischen Schwankungen und somit auch zu Unsicherheiten bei den Verbrauchern. Infolgedessen habe sich das Konsumklima trotz stabilerer Verbraucherpreise nicht erholt. Dr. Oetker reagierte darauf mit der konsequenten Fortführung seines Effizienz- und Investitionsprogrammes, steigerte seine Umsätze, brachte Innovationen und blickt trotz aller Herausforderungen auf ein „insgesamt erfreulich respektables Geschäftsjahr 2024“ zurück.

Nach einem bereits erfolgreichen Vorjahr verzeichnete der Lebensmittelkonzern in der Region Westeuropa weiterhin „merklich ordentliche Umsatzzuwächse“, die hauptsächlich auf die Produktkategorie Kuchen und Dessert zurückzuführen waren. Osteuropa erzielte ein deutliches Umsatzwachstum, gestützt durch die Türkei, Polen und Ungarn. Die Geschäftsentwicklung in der Region Amerika war durch das herausfordernde Geschäft in den USA mit Backdekoren geprägt. Demgegenüber gewann Dr. Oetker in Kanada weitere Marktanteile im Pizzamarkt und steigerte seine Umsätze deutlich gegenüber dem Vorjahr. Auch Mexiko und Brasilien verzeichneten ein merkliches organisches Wachstum, trotz negativer Währungseffekte. Insgesamt erreichte Dr. Oetker in der Region ein „besser als stabiles Umsatzniveau“.

Die Umsätze in der Region 3A — Asien, Afrika, Australien — erhöhten sich in der Berichtswährung Euro gegenüber dem Vorjahr leicht.

Auch im Geschäftsjahr 2024 seien innovative Produkte ein wesentlicher Erfolgsfaktor gewesen. So erweiterte im September 2024 die Pizza Suprema das Pizza-Angebot von Dr. Oetker. Das Sortiment biete eine neue Premium-Qualität bei Tiefkühlpizzen.

Im Bereich Kuchen und Dessert setzte Dr. Oetker 2024 unter anderem auf flexible Snacks für unterwegs und spricht in dem Zusammenhang vom „Trend-Thema Snackification“.

Die Conditorei Coppenrath & Wiese verzeichnete im Jahr 2024 einen auf Vorjahresniveau liegenden Umsatz.

Die Investitionen der Nahrungsmittelsparte lagen im Jahr 2024 mit 184 Millionen Euro um 13 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres, das wiederum sehr deutlich über dem des Vorvorjahres lag. Mit dem hohen Investitionsniveau schaffen die Unternehmen nicht nur die Basis für das Wachstum in den kommenden Jahren, sondern investieren ebenso massiv in Nachhaltigkeitsprojekte sowie in die zukunftsfähige, datengetriebene Digitalisierung aller Unternehmensprozesse.

Ein großer Teil der Investitionen bei Dr. Oetker entfiel auf den Ausbau von Kapazitäten in den internationalen Pizzawerken. Die Conditorei Coppenrath & Wiese habe im abgelaufenen Geschäftsjahr in nachhaltige Energielösungen wie die Optimierung von Lüftungsanlagen oder der Stromversorgung investiert. Darüber hinaus flossen die Investitionen in die weitere Sanierung und Automatisierung von Fertigungskapazitäten.

Die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten im Geschäftsbereich Nahrungsmittel sei mit 16.599 gegenüber dem Vorjahr (16.510) stabil geblieben. In Deutschland waren 7.156 Mitarbeitende tätig, an den ausländischen Standorten wurden 9.443 Mitarbeitende beschäftigt.

     

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